Nach dem Frühstück ging es erst einmal nach unten die Parkuhr füttern, da die Parkplätze nur von 18 – 8 Uhr kostenfrei sind, wir aber erst um 10 Uhr aufbrechen wollten. Klingt ja für den frühen Morgen erst mal nach keiner schweren Aufgabe. Taler einwerfen, Ticket hinter die Windschutzscheibe, fertig…. denkste!! Erst mal verstehen wat dort im Display steht, dann alle Tasten in gewünschter Reihenfolge und Häufigkeit drücken, Autonummer eingeben, Taler einwerfen, 10 Sekunden dumm gucken ( kann ich gut ) , erst dann wird man mit dem Ticket belohnt… , einen Fehler gemacht und alles noch mal vorne…, nach dem 3ten  Versuch hatte ich endlich diesen blöden Parkschein., die Knöllchentante kreiste schon um mich herum…grrr

Gegen 10 haben wir uns in Richtung Osten bis zum anderen Ufer der Insel aufgemacht. Berg auf, Berg ab, vorbei am See, Kanal und einer traumhafte Kulisse und schöne Orte und Ortschaften. Ich bin ja mit nicht allzu hohen Erwartungen an Florianópolis herangegangen. Spätestens nach einer Stunde war ich total begeistert und mir war klar, dass diese Insel-Hauptstadt ganz nach oben in meine Favoritenliste gestiegen ist. Stadt, Land, Natur und mehr. Es ging dann  weiter an der Ostküste Richtung Norden  und immer wenn uns etwas gefallen hat, dann haben wir gestoppt…. erstaunlich, dass wir überhaupt vorwärts gekommen sind.

  Das Florianópolis ein Surfeldorado ist, dürfte bei den Bildern wohl klar sein. Ich war dermaßen euphorisiert, dass ich mir spontan in einem kleinen freakigem  Surfshop spontan ein Bodyboard zugelegt habe, da wir bzw. ich (Vitor ist das Wasser unakzeptabel zu kalt)  am Strand Mocambique in die Wellen wollten. So hätte es aussehen können, wenn die Welle über einem zusammenbricht. Ich weiß genau, was ihr jetzt wollt, …. sehen wie es tatsächlich aussah …., schließlich stand  ich das letzte Mal vor ca. 25 Jahren auf einem Board.

Aber nun zu wichtigen Themen, Straßenverkehr in Brasilien! Die klassische Standardsituation ist gefühlt,eine zweispurige Straße, rechts und links parken Autos, in der Mitte fährt ein Bus an dem 3 Pkw nebeneinander versuchen vorbeizukommen, dazwischen fahren noch 5 Mopeds und Motorräder und in 50 m Entfernung schiebt sich ein alter LKW rückwärts auf die Fahrbahn und von rechts strömt eine Lawine Feierabendverkehr ins Geschehen. Es kann sein, das ich ein Detail vergessen habe, oder gar nicht bemerkt. Die Kunst bei der Übung ist, dass kein Fahrzeug zum Stehen kommt.

Spaßig sind auch die steilen Bergstraßen, vor allem mit einem untermotorisierten Kleinwagen, den man im zweiten Gang auf fast 6000 Umdrehungen peitschen muss, damit die Karre den Anstieg wenigsten mit 40 km/h meistert. Im 3ten Gang sind wir fast rückwärts runter gerollt und die Schnecken de uns überholten, haben sich schon ein Lätzchen umgebunden.

Zwischenmenschlich mussten für den häuslichen Frieden eine Klärung herbei geführt werden. Jedenfalls haben wir uns einigen können, dass der Fahrer entscheidet, ob er tagsüber Licht anmacht, wann die Handbremse angezogen wird bzw. ob ein Fußgänger per Handzeichen über die Straße geschickt wird, um ihn dann auf dem Zebrastreifen NICHT umzufahren. Eine Geschichte muss ich aber mit Vitors Genehmigung berichten, da sie im nachhinein schon wieder lustig ist.

Ich habe am Strand den Wagen eines Anglers zugeparkt, da ich auch ein wenig Schatten von dem Baum wollte. Fast zeitgleich sind der Angler und wir unter unserem Schattenbaum angekommen. Der Angler war mittlerweile auch von hinten zugeparkt. Da ich noch nass und sandig war, beugte ich mich in unseren Wagen und nahm den Gang raus, damit er vorrollte und der Angler ausparken konnte. Vitor bemerkte dass unser Wagen rollte und stürzte sich wie Supermann durch Beifahrerseite in den Wagen und riss die Handbremse an, ….zischte mich gepflegt an, das ich doch dieses Ding benutzen sollte…. ups… lach, naja er hat es ja wieder mal nur gut gemeint, und ich bekenne, alle Verkehrsverstöße heute habe ich auf Anweisung begangen….. also ich bin schon Kompromissbereit….. auch wenn ich ein Kartoffel essender Deutscher bin der Salz auf sein Rührei macht

Friedlich ging es dann weiter bis zur Nordküste immer wieder mit Stopps an traumhaften Orten und Stränden.

…so und wer bis jetzt dabei geblieben ist, der hat es nicht anders verdient….. Mahlzeit …. mal abgesehen von einem Ditsch aufs Nasenbein und Brustbein, sind alle Beine noch dran und es  hat einen riesigen Spaß gemacht.  Wie ich das Teil auf dem Inlandsflug nach Rio mitbekomme, weiß ich noch nicht, aber auch das wird sich zu gegebener Zeit finden.   Guten Nacht